Wer ein Auto least, ist in der Regel vertraglich dazu verpflichtet, eine Vollkaskoversicherung abzuschließen. So möchte der Leasinggeber sich absichern, falls der Leasingnehmer in einen selbst verschuldeten Unfall gerät. Doch auch aus Eigeninteresse sollten die Leasingnehmer unbedingt eine Vollkaskoversicherung abschließen, um sich vor hohen Schadenersatzforderungen zu schützen. Ein Auto mit einer Leasingrate von 500€ im Monat kann schnell einen Listenpreis von 60.000€ und mehr erreichen, wodurch die Versicherung nahezu obligatorisch wird. Viele Leasingnehmer wissen aber nicht, dass sie mit einer normalen Vollkaskoversicherung noch nicht ausreichend abgesichert sind und im Schadensfall durchaus noch eine erhebliche Nachforderung der Leasinggesellschaft kommen kann. Das liegt daran, dass ein Neuwagen zu Beginn der Leasingzeit überdurchschnittlich viel an Wert verliert, was gerade im Bereich der hochpreisigen Angebote, wie z.B. beim Audi Q8 Leasing sehr oft der Fall ist. Aus diesem Grund sollten Sie sich ausführlich über diese Problematik informieren.
Beispiel für eine mögliche Lücke (GAP) beim Leasing
Wenn der Leasingnehmer nach drei Monaten einen Totalschaden verursacht, dann wird die Versicherung für den Zeitwert des Fahrzeugs einstehen. Da der Leasingnehmer zu diesem Zeitpunkt aber erst drei Leasingraten bezahlt hat und Neuwagen in den ersten Monaten besonders schnell an Wert verlieren, wird der von der Versicherung zu ersetzende Zeitwert deutlich unter dem Buchwert liegen. Es bleibt also eine Differenz übrig, die vom Leasingnehmer zu tragen ist. Das können bei einem Mittelklassefahrzeug durchaus Beträge von 5.000€ und mehr sein.
So können Leasingnehmer dieses Risiko absichern
Natürlich gibt es eine Möglichkeit, um dieses Risiko abzusichern. Wenn Leasingnehmer eine GAP Versicherung abschließen, deckt diese die Differenz zwischen dem Zeitwert und dem Buchwert ab. Das GAP aus dem englische für Lücke wird dadurch geschlossen. Im Schadensfall bleibt der Fahrer also nicht auf den Kosten sitzen, sondern erhält diese von der Versicherung ersetzt. Der GAP Versicherungs Vergleich lohnt sich, denn die Preise variieren je nach Anbieter sehr stark. Es kann sinnvoll sein, wenn sie zusammen mit der Vollkaskoversicherung abgeschlossen wird. Dies ist aber nicht in jedem Fall die optimale Lösung.
Wie kostet eine GAP Versicherung?
Die Kosten für die GAP Versicherung sind immer abhängig vom gewählten Fahrzeug, der Leasingrate, der Leasingdauer und vielen weiteren Faktoren. So ist diese Zusatzversicherung für ein günstiges und verhältnismäßig wertstabiles Auto natürlich günstiger, als für ein Fahrzeug aus der Oberklasse mit einem sehr hohen relativen und absoluten Wertverlust. Doch gerade bei teuren Autos sollten insbesondere private Leasingnehmer nicht auf solche eine Versicherung verzichten, da sie sich nur so vor einer enormen Nachzahlung im Schadensfall schützen können. Bei Unternehmen mit einem größeren Fuhrpark sieht es natürlich etwas anders aus, denn je länger ein Leasingvertrag läuft, desto geringer wird die Differenz zwischen dem Rest- und dem Buchwert. Es sind also nicht permanent alle Fahrzeuge des Fuhrparks diesem Risiko ausgesetzt und es kann sinnvoll sein, wenn das Risiko selbst getragen wird. Bei kleineren Schäden wird die GAP Versicherung sowieso nicht in Anspruch genommen. Es ist für Unternehmer also ein kalkulierbares Risiko.
Welche Vor- und Nachteile hat die GAP Versicherung?
Der große Vorteil der GAP Versicherung ist natürlich die Tatsache, dass die Differenz vom Zeit- und dem Buchwert nicht durch den Leasingnehmer zu tragen ist. So können auch große Schäden abgerechnet werden, ohne einen über die Selbstbeteiligung hinausgehenden Eigenanteil bezahlen zu müssen. Der Nachteil einer GAP Versicherung liegt auf der Hand, denn sie erhöht die monatlichen Kosten für das Fahrzeug. So kann diese Zusatzversicherung gerade bei sehr günstigen Leasingraten für Fahrzeugen aus höheren Preisklassen eine erhebliche Steigerung der Gesamtkosten bedeuten. Sie sollte deshalb von Anfang an bei der Auswahl des Fahrzeugs beachtet werden.