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Leasingübernahme


Bei der Leasingübernahme eines Kraftfahrzeugs steigt ein neuer Leasingnehmer in den bestehenden Leasingvertrag des vorherigen Leasingnehmers ein. Der Fall bringt beiden Seiten bestimmte Vorteile, jedoch muss die Leasingbank zustimmen.

Warum gibt es eine Leasingübernahme?

Der vorherige Leasingnehmer möchte vorzeitig aus dem Vertrag aussteigen, der neue Leasingnehmer möchte ein Fahrzeug nur sehr kurzzeitig – jedoch vielleicht mit Verlängerungsoption – und vor allem ohne Anzahlung leasen. Damit entsteht durch die Leasingübernahme des Kfz eine Win-win-Situation für beide Seiten. Allerdings sind einige Details zu beachten, der Vorgang ist nicht nur mit Vorteilen verbunden.

Wie läuft die Leasingübernahme Kfz ab?

Der bisherige Leasingnehmer fragt bei der Leasingbank an, ob er den Leasingvertrag vorzeitig beenden kann. Der Normalfall ist das nicht, die Leasingbank kann die Anfrage ablehnen. Sie wird jedoch in der Regel – gegebenenfalls über einen angeschlossenen Händler – einen Interessenten vermitteln, der an der Leasingübernahme interessiert ist. Solche Interessenten gibt es fast immer. Allerdings müssen bestimmte Voraussetzungen stimmen:

  • Der neue Leasingnehmer wird wie der vorherige von der Leasingbank bezüglich seiner Solvenz überprüft. Diese muss für die Übernahme des Leasingvertrages genügen.
  • Die Leasingbank möchte so gut wie nie etwas an den bestehenden Konditionen ändern. Die Leasingrate und -laufzeit sowie die vereinbarte Kilometerleistung (beim Kilometerleasing) sollten also erhalten bleiben. Es sind natürlich Neuverhandlungen über diese Details nicht ausgeschlossen, doch die Leasingbank kann auf den vereinbarten Bedingungen beharren.

Was bringt die Leasingübernahme dem übernehmenden Leasingnehmer?
Die übernehmenden Leasingnehmer wollen praktisch immer die Anzahlung sparen und oft ein Fahrzeug nur kurzfristig – zum Beispiel zwischen sechs und 24 Monaten – leasen. Hierfür finden sie bisweilen keine passenden Angebote, jedenfalls nicht für die Marke und/oder die Leasingrate/Laufleistung, die sie sich vorstellen. Durch eine Leasingübernahme jedoch könnten sie ihrem Leasingwunsch sehr nahekommen.

Was hat der vorherigen Leasingnehmer von der Leasingübernahme?

Manche Leasingnehmer geraten in finanzielle Schwierigkeiten und möchten deshalb vorzeitig aus dem Leasingvertrag aussteigen, selbst wenn sie dabei leichte finanzielle Nachteile erleiden. Die Leasingbank kann aber auf der Erfüllung des Vertrages bestehen. Eine Leasingübernahme wäre dann die einzige Möglichkeit für den Leasingnehmer, aus der Verpflichtung auszusteigen. Ein anderes Szenario wäre der Wunsch des Leasingnehmers, das Fahrzeug vorzeitig gegen ein anderes auszutauschen.

Vorteile der Leasingübernahme

Wenn die beiden Leasingnehmer die Übernahme wenigstens annähernd zu ihren Wunschkonditionen abwickeln können, ergibt sich wirklich eine Win-win-Situation. Auch die Leasingbank ist zufrieden, wodurch der alte Leasingnehmer jedem Ärger aus dem Weg geht. Einen Leasingvertrag nicht zu erfüllen ist nämlich eine relativ gefährliche Situation. Selbstständige kann so ein Szenario zusammen mit weiteren Schulden schlimmstenfalls in die Insolvenz treiben. Der neue Leasingnehmer kann wiederum vom Wunsch beseelt sein, doch das Leasing einmal ganz kurzfristig und ohne Anzahlung auszuprobieren – vielleicht für längstens ein Jahr. Doch so kurze Leasingverträge werden kaum angeboten. Daher kommt für ihn eigentlich nur die Leasingübernahme infrage.

Kann eine Leasingübernahme auch Nachteile haben?

Für den vorherigen Leasingnehmer ergibt sich ein finanzieller Nachteil, wenn er eine etwas größere Anzahlung geleistet hat, die teilweise die gesamte Laufleistung finanzieren sollte. Er erhält die Anzahlung nicht zurück, hat also für die bislang gefahrenen Kilometer etwas zu viel bezahlt. Der neue Leasingnehmer wiederum kann weder an der Konfiguration des Fahrzeugs noch an der Laufzeit und -leistung etwas ändern (außer die Leasingbank würde dem zustimmen, was selten der Fall ist). Mit diesem Korsett muss er also bei der Leasingübernahme leben. Wenn die noch mögliche Laufleistung für ihn zu knapp bemessen ist, wird er sie wahrscheinlich überschreiten und damit am Ende vielleicht erhebliche Mehrkosten zu tragen haben.

Was ist bei einer Leasingübernahme zu beachten?

Alle Beteiligten sollten vorab die Konditionen sehr gründlich überdenken und sich die genannten Szenarien – Verlust der Anzahlung beim alten, mögliche Mehrkosten beim neuen Leasingnehmer – einmal genau ausrechnen. Vielleicht sind sie ja mit dem Ergebnis zufrieden. Außerdem muss natürlich eine Leasingübernahme eines Autos penibel dokumentiert werden. So sollte der neue Leasingnehmer darauf achten, dass er nicht am Ende für Schäden haftet, die sein Vorgänger verursacht hat. Das wäre ganz besonders bei einem Restwertleasing wichtig. Es kann sich sogar ein Gutachterservice für die Dokumentation von Mängeln empfehlen.